Die
aktuelle
Ausgabe

Editorial
Balance zwischen Technik und Menschlichkeit –
Neue Berufsbilder entstehen
Die Aufzugindustrie befindet sich an einem Wendepunkt. Technologische Innovationen verändern nicht nur die technische Infrastruktur, sondern stellen auch neue Anforderungen an die Unternehmen. Der „Faktor Mensch“ bleibt trotz, oder gerade wegen, der Digitalisierung zentral. Die liftreport-Radaktion konnte auf den diesjährigen Heilbronner Aufzugtagen einige interessante Vorträge zu diesen Themen verfolgen. „Die Digitalisierung und der Faktor Mensch“ lautete das Leitthema der Veranstaltung.
Mit Sprachsteuerung, App-Bedienung und Touchless-Technologien reagieren Aufzüge auf die veränderten Erwartungen der Nutzer. Zugleich steigen Anforderungen an Barrierefreiheit und Nutzerkomfort. Ob für Aufzüge mit lernfähigen Algorithmen, die wiederkehrende Routinen erkennen oder für ein inklusives Design für Senioren und Menschen mit Behinderung. Es werden neue Berufsbilder entstehen. Der klassische Aufzugsmonteur wird durch spezialisierte Berufsbilder ergänzt, wie etwa ein Smart-Maintenance-Techniker oder Datenanalyst. Weiterbildung wird entscheidend für die Zukunftsfähigkeit. Kooperationen mit Hochschulen und Technikakademien werden zum wertvollen Tool. Duale Ausbildungsmodelle mit Digital-Schwerpunkt werden entstehen. Hoffentlich. Städte setzen auf grüne Infrastruktur. Aufzüge mit Energierückgewinnung, intelligente Steuerung zur Vermeidung von Leerfahrten und recyclebare Materialien sind gefragt.
Die Digitalisierung bietet enorme Potenziale für die Aufzugsbranche. Doch ohne die Einbindung und Weiterentwicklung der Menschen, die mit und in diesen Systemen arbeiten, bleibt ihr Nutzen begrenzt. Unternehmen, die beide Perspektiven verbinden, werden in der Lage sein, die Zukunft aktiv mitzugestalten. Die Herausforderungen für Unternehmen, die nachhaltig und wettbewerbsfähig bleiben wollen, sind anspruchsvoll und werden die Branche verändern. So oder so.
Carsten Gritzan
